Company logo
Fenster drucken | Zurück zu Normal
Sie sind hier: Home » Behindertengerechtes-bauen.info » Förderungen » Förderung von Anpassungen » Kommentar Kredite und Zuschüsse für altersgerechte Wohnungsanpassung

Bevor Sie auf Artikel, Photos oder Links klicken, müssen Sie der Cookie-Nutzung durch

anklicken hier: zustimmen oder hier: abschalten  (weitere Infos zu Cookies)

Politiker antworten zum Thema Förderung

 

Auf unsere Frage, warum die aktuellen Konjunkturpakete nicht auch für Wohnungsanpassungen zur Verfügung gestellt werden, erhielten wir folgende Antworten.

 

Frau Caspers-Merk (MdB) schrieb uns am 14.1.09

 

Bitte das PDF-Dokument anklicken. Wenn Sie es nicht öffen können, finden Sie in der linken Spalte weiter unten den Acrobat Reader zum Herunterladen.

 

Heubueschel_-_Konjunkturprogramm.pdf

Politiker antworten

 

 

Regierungspräsidium Freiburg, Herr Menzemer schrieb uns am 20.01.2009

 

Sehr geehrter Herr Heubüschl,

Ihre elektronische Nachricht hat das Regierungspräsidium Freiburg erreicht.

Das Regierungspräsidium ist höhere Heimaufsichtsbehörde nach dem Landesheimgesetz.
In dieser Funktion sind wir nach den Landratrsämtern und Stadtkreisen für (Pflege-)heime zuständig.
Senioren, die zwar pflegebedürftig sind, aber in ihrer eigenen Häuslichkeit wohnen, fallen nicht unter das Heimgesetz.

Förderverfahren zur Errichtung von seniorengerechten Wohnungen werden nicht in der Zuständigkeit der Regierungspräsidien abgewickelt.

Die Förderung von Pflegeheimen liegt beim Kommunalverband Jugend und Soziales. Aber Ihre Anfrage zielt ja gerade nicht auf Pflegeheime.

Momentan planen Bund und Länder Konjunkturprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft. Eine Förderung, die auf Zwecke zugeschnitten ist, wie Sie Ihnen vorschweben, ist bisher -soweit ersichtlich- nicht dabei.

Sie könnten Ihre Ideen vielleicht an das Wirtschaftsministerium herantragen.

 

Mit freundlichen Grüßen

günter menzemer

 

Die BAGSO-Frau Heinrich schrieb uns am 8.1.09

 

Sehr geehrter Herr Heubüschl,

 

vielen Dank für Ihre Email vom 21.12.2008, in dem Sie die BAGSO bitten, gegenüber der Bundesregierung als Fürsprecher für die Wohnberatung aufzutreten. Frau Lenz hat das Email an mich weitergeleitet mit der Bitte um Beantwortung.

4 Tage vor der Ankunft Ihres Emails habe ich zusammen mit einem Vorstandsmitglied der BAGSO im Bundesbauministerium an einem Verbändegespräch zu der geplanten KfW-Förderrichtlinie teilgenommen, in dem wir genau Ihr Anliegen vorgebracht haben. In den Empfehlungen der BAGSO, die ich Ihnen als vollständiges Dokument im Anhang zuschicke, verweisen wir auf die Wohnberatung wie folgt:

 

"Damit der Einsatz der Mittelvergabe auch wirklich bedarfsgerecht erfolgt und keine neuen Barrieren eingebaut oder bauliche Mängel abgenommen werden, sollte die Mittelvergabe zwingend an die Inanspruchnahme einer Wohnungsanpassungsberatung geknüpft werden. Es existiert ein Netzwerk von 250 Wohnberatungsstellen - bei Kommunen, Kreisen, Sozialverbänden eingerichtet oder auch als selbständige Vereine geführt -, die seit Jahren aktiv sind und deren Berater über weitreichende Erfahrungen verfügen. Deren Erfahrungen sind für die Festlegung der erforderlichen Maßnahmen, für die Unterstützung bei der Stellung der Förderanträge und bei der Abnahme der Bauleistungen zu nutzen. Nicht nur ältere Hauseigentümer werden oft baufachliche Unterstützung benötigen bei der Durchführung dieses Vorhabens.

Hier sollte erwogen werden, die Inanspruchnahme der Beratung zu bezuschussen. Bisher werden die Beratungsstellen z.T. von den Ländern oder von Kommunen teilfinanziert, allerdings nicht überall in einem angemessenen Umfang."

 

Ich denke, dass wir mit dieser Empfehlung Ihrem Anliegen entsprechen. Im Nachgang zu diesem Gespräch habe ich dem BMVBS und der KfW auch noch die bundesweite Kontaktadresse der BAG Wohnungsanpassung mitgeteilt und angeregt, diese in die Förderrichtlinien der KfW zumindestens als Empfehlung aufzunehmen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Gabriele Heinrich

Projektleiterin

 

Stellungnahme_altengerechter_Umbau081217.doc

BAGSO Empfehlungen zur KfW-Richtlinie "Wohnberatungsförderung"

Für die Jahre 2009 bis 2011 sind zusätzlich drei Milliarden Euro unter anderem für den altersgerechten Umbau von Wohnungen bereitgestellt worden.

 

Für private Wohnungsanpassungen gibt es demnach folgende Förderungen, deren Art und Höhe von der persönlichen Situation abhängen. Sie finden sie unter dem LINK Deutsche Förderungen für Wohnungsanpassungen.

 

Die gesetzliche Pflegeversicherung wird wohl am häufigsten in Frage kommen, weil Wohnungsanpassungen erst beantragt werden, wenn es nicht mehr anders geht. Die präventive Anpassung wird durch sie nicht gefördert. Erst wenn man in eine Pflegestufe eingestuft ist und der Medizinische Dienst  der Krankenkassen der Umbaumassnahme zustimmt, erhält man maximal 2557 Euro pro Massnahme. Wenn das nicht ausreicht, können unter Umständen andere Förderung helfen. Sonst muss man die Mehrkosten selber zahlen. Der Vermieter muss zudem noch zustimmen und kann den Rückbau verlangen. Das ist kein echter Anreiz. Auch hier müssen die Deutschen ihr Recht auf angemessene und unbürokratische Förderung einfordern. 

 

Aktuell ist nun die seit langem bekannte Finanzblase geplatzt. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und es wird schnell und gemeinsam gehandelt. Weltweite Regeln und Überwachungen sollen eingeführt werden. Es ist also nur eine Frage, wie wichtig ein Problem genommen wird, bis gehandelt wird. Die Klimablase ist wohl die bedrohlichste, weil sie mit finanziellen Mitteln eben nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Sie wird ebenfalls platzen, weil nicht konsequent gehandelt und ebenfalls ausreichende Regeln und Überwachungen fehlen.

 

Die demographische Blase in Deutschland wird noch zu wenig ernst genommen. In den nächsten 20 Jahren erwarten wir in Deutschland eine Millionen mehr Pflegebedürftige, immer weniger pflegende Angehörige und immer mehr Menschen, die sich ohne finanzielle Unterstützung die Pflege nicht leisten werden können. Die heutigen Armen sind auch die morgigen Armen, denn mit Zeitarbeit und niedrigen Mindestlohn kann sich niemand ein ausreichendes Polster aufbauen. Millionen Geringverdiener sind betroffen. Auch hier wird wohl erst das Kind in den Brunnen fallen müssen, damit angemessen reagiert wird.

 

 

Aber bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung LINK Kontakt.

  

Kommentar:

 

 

Deutsche Kredite lösen das Problem nicht

 

Etwa 78 Prozent aller Wohnungen sind älter als 25 Jahre und müssten barrierefrei umgestaltet werden. Um den Finanzierungsbedarf von etwa 15 Milliarden Euro zu decken, hat die  deutsche KfW Förderbank das Programm Wohnraum-Modernisieren aufgelegt. Das Programm der KfW und der L-Bank finden Sie unter diesem LINK Deutsche Kredite für Wohnraumanpassungen.

 

Da gewöhnlich die Hausbank über die Kreditwürdigkeit entscheidet, werden wohl zu wenig Kredite vergeben. Und es ist auch unfair, die Fehler der Vergangenheit auf die Betroffenen abzuwälzen. Ausser dem: Wer nimmt schon im Alter noch einen Kredit auf?

 

Staats- und Landesbanken finanzieren sich auch aus Steuermitteln, wie wir das nun aus den neuesten Nachrichten erfahren haben. Wir beleihen uns demnach selbst, wenn wir Kredite aufnehmen. Wir Deutsche sind zu brav und müssen unsere Ansprüche viel mehr einfordern.  

 

Wenn es gelänge, Menschen nur einen Monat länger den Weg ins Pflegeheim zu ersparen, würde das dem Gesundheitssystem 1 Milliarde Euro jährlich ersparen (gemäss Berechnungen in den USA, Badische Zeitung, 6.6.08) Die IG Bau Baden-Württemberg spricht von 1650 bis 1950 Euro, die  die Sozialkassen pro Monat und Haushalt einsparen könnten, wenn die Senioren nicht ins Heim müssen. (Badische Zeitung, 10.11.08)

 

Mit der Finanzkrise werden auch immer mehr Zahlen veröffentlicht. Neun Milliarden werden allein durch die KFZ-Steuer eingenommen. "Stuttgart21" wird nun mehr als 5,3 Milliarden, statt 4 Milliarden kosten, so der Bundesrechnungshof. Der Bund der Steuerzahler deckt jährlich Steuerverschwendungen in Milliardenhöhe auf.

 

Unser Vorschlag:  

Steckt das eingesparte Geld in die Zuschüsse, statt in Kredite. 

 

© Peter Heubüschl