Die Wohnungsanpassungen sind in der Regel unkompliziert, müssen aber immer individuell geplant werden. Neben den Betroffenen selbst, kennen Pflegedienste und pflegende Angehörige die Probleme in der Wohnung am besten und sind für die Planung unentbehrlich. Den geistigen Verfall bei Demenzerkrankungen auszugleichen, ist dagegen schwierig, weil der Verlauf oft individuell ist und sich der Betroffene oft nicht selbst äussern kann. Wir nutzen deshalb die Informationen, die uns die Forschung in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen, privaten und staatlichen Organen zur Verfügung stellen. Wir sprechen mit Selbsthilfegruppen, Pflegenden und Angehörigen und nutzen ihre Erfahrungen.
Am Anfang unserer Befragung steht die Diagnose des Arztes und der voraussichtliche Krankheitsverlauf. Wir fragen nach: Was kann der Patient noch, was kann er nicht mehr und wie sieht es später aus? Das liefert uns Hinweise auf akute, vorbeugende und vorausschauende Massnahmen und die Klassifizierung in alters- und behindertengerechte, demenzgerechte oder rollstuhlgerechte Planung. Natürlich gibt es Überschneidungen.
Wir begutachten als nächstes die Betreuungssituation: Wie wird er betreut, welche Hilfen und Hilfsmittel kämen noch in Frage und welche Erfahrungen haben die Pflegenden mit dem Patienten in seiner Wohnung?
Wir gehen insbesondere auf seine früheren Lebensgewohnheiten und Wünsche ein. Seine Biographie gibt uns wichtige Hinweise, um verborgene Vorlieben zu reaktivieren.
Die Aufnahme seiner Wohnsituation ist der vierte Teil der Analyse. Welche Sofortmassnahmen sind notwendig, genügen kleine Anpassungen, wie sind die Besitzverhältnisse und welche Förderungen können beansprucht werden?
Die Anpassungen werden in zwei Prioritätstufen geplant: Sofortmassnahmen sollen alle akuten Gefahren beseitigen und behinderungs- oder krankheitsspezifische Massnahmen die körperlichen oder geistigen Behinderungen ausgleichen. Die aktuellen DIN-Normen für barrierefreies und rollstuhlgerechtes Bauen und die Baugesetze sind dabei wichtige Anhaltspunkte für die Planung.
Darüber hinaus empfehlen wir Hilfsmittel und Gebrauchsgegenstände, die die Pflege und den Alltag erleichtern und geben Tipps über das lokale Unterstützungsangebot, wie Essen auf Rädern oder Nachbarschaftshilfe. |